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dem 05.03.2005

Aus der Geschichte von "De Möhl"

Die Mehe ist seit der Sachsenzeit eine natürliche Grenze zwischen den Gauen Wigmodi und Hostinga; in Mittelalter und Neuzeit zwischen den Börden Lamstedt und Oerel, und in der jüngeren Vergangenheit zwischen dem Kreis Land Hadeln und dem Kreis Bremervörde bzw. zwischen dem Landkreis Cuxhaven und dem Landkreis Rotenburg/W.

1310 wird die Furt "tho der Breden Mehe" erstmals genannt.

1397 verkauft der "consul oppidi Vordensis Hennecke Becker" die Mühle in Bredemehe an den Probst des Landes Hadeln, Johan von Schlamsdorf, den späteren Erzbischof von Bremen.

1459 heißt es in einer Steuerliste, dass "Tydemans Wyf to Mede" 6 Rynesche Gulden zu zahlen habe. Die Besteuerung erscheint ungewöhnlich hoch, da 6 Gulden den Wert von 3 Kühen darstellten.

1500 Im "Vörder Register", einer Sammlung der Gerechtigkeiten der Burg Vörde heißt es, "Item de Brede mede schedet dat Carspel tor Orle unde dat Caspel to Lamstede" (die breite Mehe trennt das Kirchspiel Oerel und das Kirchspiel Lamstedt) Das Vorwerk zu Bredemehe besteht aus dem Hof und der Mühle. Diese liefern die Nahrungsmittel für den Burghaushalt in Vorde (später Bremervörde). Etwa 70 Personen müssen täglich versorgt werden.

1663 Ostern des Jahres pachtet der Müller Hinrich Steffens die Mühle "nebst dem Ahlfang uff selbigem Wasser" auf 6 Jahre. Die Pacht beträgt im ersten Jahr 13, in den folgenden Jahren 16 Scheffel Roggen und ist "halb uff Michaelis (29.September) und halb uff Ostern" zu liefern und zu entrichten. Die Familie Steffens ist in der Folgezeit über 11 Generationen Pächter oder Besitzer der Mühle.

1680 pachten Hinrich Stemmermann und Hinrich Wreeden, ab 1698 Harmen Peters, den geteilten (Voll)-hof des Vorwerks zum Preis von 105 Talern jährlich.

1730 wird das Fundament neu befestigt.

1761 wird ein neues Wasserrad "verfertigt".

1782 wird das Pachtverhältnis für die Wassermühle in ein Erbenzinsverhältnis umgewandelt.

1805 wird die Teilung der Bredemeher Gemeinheit – der Heiden, Weiden und Moore zwischen Cord Steffens, Harm Peters und Hinrich Stemmermann durchgeführt.

1836 genehmigt die Kgl Regierung in Stade gegen den Widerspruch der Witwe Waller, Besitzerin der Mühle in Hollen, die Anlegung eines 2. Mahlganges.

1862 erfolgt die Ablösung der Erbenzinspflicht. Die Pächter werden Eigentümer der Flächen und Gebäude.

1876 beantragt "der Mühlenbesitzer Cord Steffens die Erweiterung der Genehmigung zur Aufstellung einer Dampfmaschine".

1905 wird das Wasserrad durch eine Fallturbine ersetzt.

1912 wird Bredemehe in die Gemeinde Alfstedt eingegliedert.

1968 wird im Zuge der Flurbereinigung die Mehe begradigt und der Mühlenbetrieb in der alten Mühle eingestellt.

1979 werden das schadhafte Dach und die Außenwand von Jugendlichen saniert, so dass die Mühle für "Feten" genutzt werden kann.

2003 Gründung des Vereins "De Möhl" und Beginn der Sanierung des Mühlengebäudes.

2004 Einweihung des Gebäudes an Pfingstmontag, dem "Deutschen Mühlentag".